Es muss nicht immer ein Basler Tübli sein (Teil 5)

Von Raimund Vogl

.. aber es darf mal eine Basler Fasnachtsbriefmarke sein. Im aktuellen Ausgabeprogramm der Schweizer Post erschien eine wunderschöne 3er-Serie. Achten Sie doch einmal darauf, ob auch auf Ihrer Briefpost das Motiv zu finden ist.

Von Tinguely bis zum Vogel Gryff

Basel ist in diesem Zusammenhang schön öfters zu Ehren gekommen, so erschien 1987 der Basler Fasnachtsbrunnen von J.Tinguely, im Rahmen der Europamarken auf der 90 Rappen Briefmarke. Und im Jahre 1977 im Rahmen der Volksbräuche erschien auf der RappenBriefmarke ein über Basel hinaus bekanntes Motiv, nämlich der Vogel Gryff. Der Vogel Gryff ist eine der drei heraldischen Basler Figuren. Für den Nichtfachmann der Hinweis: Die Heroldskunst, was so viel wie Wappenwesen bedeutet, umfasst die Bereiche Wappenkunde, Wappenkunst und Wappenrecht und geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Der von den drei Kleinbasler Drei Ehrengesellschaften im rechtsrheinischen Teil von Basel organisierte volkstümliche Feiertag ist nach ihm benannt.

Auch Solothurn schaffte es mit einem Fasnachtsbrauch auf eine Briefmarke, im Rahmen der Volksbräuche von (1982/1984) erschien die 25-Rappen Marke, Motiv die Chesslete. Die Chesslete ist ein Solothurner Fasnachtsbrauch, bei dem mit Lärminstrumenten wie Glocken oder Rätschen der Winter vertrieben werden soll. Dieser Brauch ist schon über 100 Jahre bekannt, startet am Gründonnerstag kurz vor 5.00 Uhr morgens.

Die Chessler tragen ein weisses Nachthemd mit Zipfelmütze und ein rotes Halstuch mit traditionellen Mustern. Erst auf das Zeichen des Oberen Chesslers darf die absolute Ruhe in der Stadt durch die Glocken und Rätschen abgelöst werden.

In der gleichen Serie erschienen auch Röllelibutzen aus Altstätten im St. Galler Rheintal auf einer 30-Rappen Marke. Das Markenzeichen der Röllelibutzen ist der prachtvolle Kopfputz aus Glasperlen, Strass, Blumen, Federn und farbigen Bändern. Sie sind mit Drahtmasken vermummt und tragen einen mit Rollen besetzten Ledergürtel sowie eine grosse Wasserspritze in der Hand, mit der die Zuschauer ins Visier genommen werden. Das Springen und Hüpfen, das Schellengeklingel und das Betätigen der Wasserspritzen sind uralte Fruchtbarkeitsrituale.

Die Röllelibutzen blicken auf eine lange Tradition zurück, urkundlich erwähnt werden die Narren schon im 16. Jahrhundert. Der spektakuläre Brauch konnte in die Neuzeit herübergerettet werden und lockt jedes Jahr am Samstag und Sonntag vor dem Aschermittwoch tausende von Zuschauern an.

So hat die Fasnacht auch in der Welt der Philatelisten und Briefmärkler Spuren hinterlassen. Fasnacht ist so vielfältig und örtlich verschieden, hier jede Besonderheit zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen. Doch eine kleine Idee von der Vielfalt Ihnen zu vermitteln, ist und war des Schreibers Anliegen.

Aktuelles vom Philatelisten-Verein Nidwalden:

  • Dienstag, 23. Februar 2010, 19.00 Uhr. Vortrag im Vereinslokal Schützenhaus, Oberdorf über das Jahr 1900, UPU-Briefmarke
  • Donnerstag, 25. Februar 2010: Nachmittags Seniorentreff im Schützenhaus
  • Sonntag, 7. März 2010: 9.30 .bis 16.00 Uhr: Ansichtskarten- und Briefmarkenbörse in Stans im alten Spritzenhaus (beim Tellenmattschulhaus)

Wir heissen Gäste und Freunde der Philatelie immer gerne willkommen.

Weitere Infos finden Sie im Internet unter: www.briefmarken-nidwalden.ch